Laudatio Apple iMac – 15 Jahre der Eine für Alles

Otto Normal, den 15. August 2013
iMac 2012er-Modelle 21,5 und 27 Zoll
iMac 2012er-Modelle 21,5 und 27 Zoll

Es war wirklich eine Revolution auf dem PC beherrschten Computer Markt. Damals am 15. August 1998 wurde der erste iMac in der Farbe “Bondi Blue“ ausgeliefert. Das war der Anfang einer Ära, die sich heute am 15. August 2013 zum fünfzehnten Mal jährt. Apple feiert Geburtstag und wir begeben uns auf eine Reise in die Vergangenheit um dem iMac Tribut zu zollen.

Apple kommt auf dem Markt zurück. Mit Steve Jobs und dem ersten Apple iMac

Drei Monate bevor Apple mit der Auslieferung des iMacs begonnen hatte, präsentierte Steve Jobs den Ersten einer Vielzahl von Apple All-in-One-Computern. Das bunte und halbtransparente Design des iMac revolutionierte den bisherigen PC-Markt tatsächlich. Erster gravierender Unterschied war das Gehäuse. Steve Jobs ließ zu diesem Zeitpunkt bunte Farben in der sonst so tristen und farblosen PC-Welt erstrahlen und der halbdurchsichtige Kunststoff überraschte in den Folgejahren in den Farben: pink, orange, grün oder blau. Der zweite Unterschied zu den sonst üblichen PC-Systemen war schon damals die Integration des Computers in einem Monitor hin zu einem einzigen Gerät. In diesem Punkt hat sich bis heute nichts geändert. Ebenfalls eingebaut, Lautsprecher und CD Rom. Auf ein Diskettenlaufwerk verzichtete Apple bereits zu diesem Zeitpunkt, was auch Parallelen am aktuellen Modell des iMac ausmacht. Inzwischen verzichtet Apple bei allen seinen Computern auf ein integriertes CD/DVD Laufwerk und setzt auf die Online Stores, die Musik, Bücher und Programme-Apps anbieten. Der erste iMac wurde hauptsächlich für einen speziellen Zweck konzipiert. Er sollte das noch junge Internet schnell und einfach zugänglich machen

Wurde damals auf ein Diskettenlaufwerk verzichtet, konnte Apple bei seinem All-in-One Desktop mit einem integrierten CD-ROM-Laufwerk begeistern, ebenso neu, der Verzicht auf Parallelschnittstellen, die damals dem Peripherieanschluss wie einem Drucker dienten. Hier setzte Apple auf die erste USB-Generation, deren Übertragungsgeschwindigkeit nicht über 12 Mbps hinauskam. An den poppigen iMac konnten weiterhin Tastatur und Maus, beides im selben iMac Design, Fast Ethernet-Komponenten, Mikrofon und Kopfhörer angeschlossen werden. Schon damals war es für den Nutzer schwierig, den Rechner zu öffnen, um die Festplatte auszutauschen oder zu erweitern. Der Austausch von RAM war dagegen, relativ einfach. Dies ist heute nur noch bei dem iMac mit 27-Zoll-Bildschirmdiagonale möglich, dazu später mehr.

Der iMac war damals nicht nur irgendein neuer Rechner, für Apple bedeutete dieser bunte Computer die Rückkehr zum Consumermarkt und damit begannen für Apple dank Steve Jobs viele erfolgreiche Jahre. Übrigens, der iMac Designer war schon zu diesem Zeitpunkt Jonathan Ive, der sich von Beginn an um das Design des iMacs kümmerte. Sein neuestes Apple-Projekt zeigt sich beim kommenden Mac Pro und das im Herbst erscheinende iOS 7. Die erste iMac-Generation erfuhr zahlreiche Versionen und die Modellpflege ging bis in das Jahr 2001. Inzwischen besaßen die iMacs, DVD Laufwerke, eine FireWire-Schnittstelle und eine Wlan-Karte zum Nachrüsten. Softwareseitig zog auch die erste Version von iMovie, die Bearbeitungssoftware zur Videoerstellung die Begeisterung auf sich. Die Taktfrequenz der G3-Prozessoren betrug beim letzten Modell 500, 600 und 700 MHz je nach iMac Version und der Arbeitsspeicher konnte zwischen 64 oder 256 MB betragen.

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Die zweite Generation

Die ersten farbenfrohen Jahre des jungen iMac wichen im Januar 2002 einem stylishen weiß. Neben der Wandlung zur Schlichtheit vollzog Apple auch den Übergang von einem Röhrenbildschirm hin zu einem LCD-Display, das auf einem halbrunden Körper montiert war (unter Kennern wurde diese iMac Version auch Schreibtischlampe getauft). Hier verbaute Apple die Rechnertechnik. Tastatur und Maus erstrahlten in einem transparenten und hochwertigen Acryl-Design. Die Geschwindigkeit des damals verbauten Prozessors betrug 700 oder 800 MHz. Als Festplattenspeicher dienten Kapazitäten von 40-60 Gigabyte. Das verbaute LCD-Display wies eine Diagonale von 15-Zoll oder sogar 20-Zoll auf, die Auflösung zeigte bis zu 1024 x 768 Bildschirmpunkte.

Die dritte Generation

Bereits im Jahr 2004 folgte die dritte Generation und damit der Wandel auch der Wandel in einen sehr flachen Bildschirmrechner, das heißt, die komplette Technik lag hinter der Displayfront verbaut, der Computer erreichte eine Tiefe von nur 5,5 cm. Die Bildschirmdiagonale konnte zwischen den Modellen mit 17 und 20 Zoll gewählt werden. In den folgenden Modell-Updates wurden größer Festplatten, bis zu 250 GB angeboten, im Jahr 2005 startete Apple schließlich mit dem Einbau der ersten iSight Bildschirmkamera. Der iMac folgte mehr und mehr den Ansprüchen kreativer und multimedialer ausgerichteter Anwender, so gab es mit dem 2005er iMac dann auch die erste Version von Photo Booth (ein virtueller Passbildautomat), ein Programm für die Erstellung von Profilbildern mit der Möglichkeit, diese mit Grafik-Effekten zu versehen. Ein weiteres typisches Apple Programm setzte damals Akzente,“Front Row“, das mit einer Apple Fernbedienung Programm und Medien fernsteuerte. Dieses Programm vereinte erste Multimediaansätze wie Foto-Diashowas, DVD-und CD-Wiedergabe. Bis zu diesem Zeitpunkt arbeiteten die iMacs noch immer mit den Power Mac Chip-Sätzen. Bei den letzten iMac Modellen der dritten Generation wurde dann zum ersten Mal Dual Power Mac Prozessoren verbaut, dies war die erste aber auch gleichzeitig die letzte iMac Generation mit dieser Art von CPUs.

Die vierte Generation

Ab 2006 vollzog Apple mit der nächsten iMac Generation einen äußerst brisanten Wechsel. Dieser war nicht äußerlich erkennbar umso deutlicher aber bei den technischen Referenzen. Die letzten G5-Prozessoren wurden durch Intel CPUs ausgetauscht, eine Annäherung an herkömmliche PC-Systeme. Diese Prozessoren brachten eine Leistung bis zur dreifachen Geschwindigkeit. Außerdem war es ab diesem Zeitpunkt möglich, Windows Betriebssysteme auf dem iMac zu installieren. Für viele Apple Fans allerdings eine negative Ausrichtung, Apple konnte mit diesem Schritt dennoch viele neue Nutzer aus dem Windows PC-Bereich hinzugewinnen. Eine Entwicklung, die Erfolg haben sollte.

Die fünfte Generation

Mit dieser Generation, die Apple im August 2007 der Öffentlichkeit vorstellte, brachte Jonathan Ive zum ersten Mal das bis heute genutzte Aluminium Design. Der iMac bestand auf der Vorderseite aus Aluminium und Glas. Zu diesem Zeitpunkt auf der Rückseite noch aus einem stabilen und formschönen Kunststoff. Der iMac konnte als 20-Zoll und als 24-Zoll-Modell gekauft werden. Auch die Tastatur glänzte fortan im noblem Aluminium Design. Beim Bildschirm machte Apple aber Rückschritte, zumindest bei der 20-Zoll-Variante. Als Material kamen einfache TN-Panels zum Einsatz und auch der Glossy-Effekt durch Einsatz von Glas vor dem Panel gefiel nicht jedermann. Ab dem Jahr 2009 entschied sich Apple nun auch zum Einsatz von Intels Dual Core Prozessoren mit 2,66 GHz und 3,06 GHz. Auch bei den Grafikkarten gab es eine fortschrittliche Entwicklung. Gegen Aufpreis konnte für das 24-Zoll-Modell eine ATI Readon HD 4850 mit 512 MB ausgewählt werden. Standardmäßig wurden für die beiden iMac-Modelle 2 GB und 4GB Arbeitsspeicher angeboten. Der Umstieg von DDR2 auf DDR3 bedeutete auch die Möglichkeit den Ram auf bis zu 8 GB zu erhöhen.

Die sechste Generation

Weiterhin im Aluminium Design zeigte sich die auffälligste Änderung nun im Bildschirm Format. Apple vollzog 2009 den Wandel zu den 21,5-Zoll und 27-Zoll iMacs, deren Auflösung beim kleineren Modell 1920×1080 und bei der 27-Zoll Variante 2560 x 1440 Bildpunkte ausmachte. Ein weiterer Eckpunkt mit besonderem Augenmerk ist der Einsatz von IPS-Panels mit LED Hintergrundbeleuchtung. Intel lieferte zu diesem Zeitpunkt Chipsätze der i5 und i7 Reihe und ebenfalls zu diesem Zeitpunkt, den ersten Quad-Core Prozessor für einem iMac. Ab 2010 wurden dann in allen iMacs Intel Core-i-CPUs verbaut, entweder von der Reihe i3,i5 oder i7. Bei insgesamt 3 Modell Updates, brachte Apple im Mai 2011 die letzten Versionen der sechsten iMac-Generation auf den Markt. Äußerlich gab es wieder keine beziehungsweise nur maginale Änderungen, die Systemkomponenten wurden durchgehend durch Quad Core i Prozessoren der Sandy-Bridge-Architektur ersetzt und die Grafikkartenchipsätze auf AMD-GPU aktualisiert. Zum ersten Mal integriert Apple in einem iMac eine Thunderbolt-Schnittstelle.

Die siebte – aktuelle Generation

Der iMac erreichte mit der Keynote Vorstellung im Oktober 2012 seine bisher letzte Aktualisierung. Dass sich seit vielen Jahren kaum etwas am Äußeren des Apple iMac getan hatte, erwarteten die iMac Nutzer dringlich einen Wandel. Dieser vollzog sich dann mit einem neuen Gehäuse, dessen Kanten gerade einmal 5,5 Millimeter in der Tiefe messen. Ein Retina Display wie beim MacBook Pro gab es zwar nicht, dennoch verbaute Apple mit einer neuen Technik ein deutlich brillanteres Display, das sich auch im äußeren Blickwinkel klar und scharf zeigt. Weiterhin neu beim einem iMac, präsentiert Apple das Fusion-Drive. Eine Kombination bestehend aus einer herkömmliche Festplatte und einem schnellen Flashsspeicher. Auf der schnellen SSD-Partition legt Apple selbstständig Systemdateien ab, deren Zugriffe häufig und schnell erfolgen sollen. Alle Modelle laufen mit intel Core Quad-Core i5 oder i7 Prozessoren, die Geschwindigkeiten von 2,7 bis 3,4 GHz aufweisen. Beim Arbeitsspeicher setzt Apple standardmäßig auf 8GB, die beim 21,5 Modell vom Nutzer nicht selbst auf 16 GB RAM erweitert werden können. Im Gegensatz dazu haben Nutzer des 27-Zoll iMac, die Möglichkeit durch eine rückseitige Klappe den Arbeitsspeicher selber auf bis zu 32 GB zu erweitern. Eine für viele enttäuschende Neuerung ist der Verzicht auf ein optisches Laufwerk. Aufgrund des extrem flachen Designs ist der Anschluss eines Laufwerks nur noch extern über USB 3 oder Thunderbolt möglich. Damit verliert der iMac bei all den fantastischen Entwicklungen eine Hauptausstattung eines All-in-One Computers.

Applaus Apple!

Apple feiert zum 15. August das fünfzehnjährige iMac-Bestehen. Kaum ein anderer Computer konnte solche Erfolge verbuchen und sich so konsequent über eineinhalb Jahrzehnte entwickeln. Angefangen bei den bunten Kunststoffgehäusen, die damals eine neue Computerära einläuteten bis zum heutigen Tag, an dem Apple einen der leistungsfähigsten und schönsten Computer im Consumer Segment anbietet. Der Apple iMac hat nie an seiner Ausstrahlungskraft verloren, bietet unsagbar viele fantastische Einsatzmöglichkeiten, Programme wie auch Spiele und sehr wertiges Zubehör.

Und mit jeder Arbeitsminute mit der mich meine iMacs bereits seit einigen Jahren begleiten, erfahre ich die Botschaft von Steve Jobs stets aufs neue. Think Different!

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