Shortcuts für OS X Nutzer:innen

Otto Normal, den 4. Januar 2014
Apple Magic Keyboard
Apple Magic Keyboard, Bild: Apple

Das Arbeiten mit Apple bietet so einige Vorteile. Abgesehen von Sicherheit und Stabilität, ist Apple auch deutlich benutzerfreundlicher und intuitiver designt. Allerdings gestaltet sich der Umstieg doch für einige Benutzer nicht ganz so leicht und insbesondere wer es liebt, mit einem Shortcut zu arbeiten, statt sich durch das System zu klicken, hat einige, kleine Lektionen vor sich. Als Shortcut (auf deutsch also Abkürzung) bezeichnet man eine Tastenkombination, mit der sich einige Befehle ausführen lassen, statt den Umweg über die Taskleiste zu machen. Das ist einfach, elegant und wirkt professionell.

Die Basics

Zunächst einmal bleibt festzustellen, dass beim Mac generell die ? cmd (Command, bei älteren Modellen ? Apfel) genannte Taste deutlich häufiger zum Einsatz kommt als die ctrl-Taste (bei Windows strg). Diese ist die Grundlage für die meisten Tastenkürzel, vor allem auch für die Basis-Befehle, die man aus dem Effeff beherschen sollte, da sie das Arbeiten doch um Einiges beschleunigen und mit nahezu allen Programmen kompatibel sind.

  • cmd + s: Sichern – Ein ganz einfach zu merkender Befehl, der bei nahezu allen Programmen funktioniert, als Eselsbbrücke steht das s für save. Oder Sichern. Oder Speichern.
  • SHIFT + cmd +s – Sichern unter. Ebenfalls recht einfach zu merken, mit der Umschalttaste SHIFT, die im Textfluss für Großbuchstaben zuständig ist kann man Dokumente etc. unter einem anderen Namen sichern.
  • cmd + n: Neues Dokument – Ebenfalls ein Befehl, den man häufiger benötigt und der mit den meisten Programmen kompatibel ist.
  • cmd + o: Öffnen – Mit cmd + o öffnet sich ein Finder-Fenster, über das sich neue Dokumente und Bilder in das aktuelle Projekt einbinden lassen.
  • cmd + p: Drucken – Diesen Befehl kann man sich ganz einfach über die Hilfestellung „print“ merken.
  • cmd + i: Importieren – Dieser Befehl funktioniert nicht mit allen Programmen, doch gerade medienverarbeitende Programme haben fast immer die Importieren-Funktion.
  • cmd + e: Exportieren – Dieser Befehl funktioniert zum Beispiel mit den Programmen aus iWorks oder iLife und ist jedes Mal dafür zuständig, das aktuelle Projekt in ein Ausgabeformat zu bringen.
  • cmd + f: Suchen – Über die Suchen-(bzw. Finden-)Funktion lassen sich in Dokumenten, über Vorschau oder den Browser Volltextsuchen starten, die einzelne Textpassagen sortieren. Im Finder öffnet dieser Befehl zusätzlich ein Suchfenster, bzw. macht das aktuelle Fenster zum Suchfenster.
  • cmd + c – Copy: Ein recht einfacher Befehl, der den aktuellen Text oder eine Datei in die Zwischenlage kopiert. Text und Datei bleiben jedoch auch als Original erhalten. Bei ehemaligen deutschen Ministern recht beliebt.
  • cmd + v – Paste: Dieser Shortcut kopiert den Text oder die Datei aus der Zwischenablage in das aktuelle Fenster.
  • cmd + x – Ausschneiden: Dieser Befehl funktioniert ähnlich wie die Copy-Funktion, jedoch mit der entscheidenden Änderung, dass das Original in die Zwischenablage verschwindet. Dieser Befehl wird nicht von allen Programmen unterstützt. Während Pages oder Safari noch über cmd + x verfügen, gibt es das Ausschneiden im Finder zum Beispiel nicht mehr.
  • fn + Backspace: Entfernen – Da nicht alle Apple-Tastaturen über die Entfernentaste verfügen, lässt sich der Befehl mit fn + Backspace simulieren. Gerade in der Textverarbeitung unheimlich praktisch.
  • cmd + b: Fett geschrieben – Macht den folgenden Text (in fast jeder Textverarbeitung) fett (bold).
  • cmd + i: Kursivschrift – Wie fett, nur kursiv (italics).
  • cmd + u: Unterstrichen – Unterstreicht den folgenden Text.
  • cmd + z: Rückgängig – Der wohl praktischste Befehl der Welt. Macht den letzten Schritt rückgängig. So lassen sich einige, spontane Fehler ausbügeln. Das Ganze funktioniert bei den meisten Programmen mit einer ordentlichen Anzahl an letzten Schritten. Wenn es das im richtigen Leben nur auch gäbe.
  • shift + cmd + z: Rückgängig rückgängig machen – Wer etwas zu voreilig rückgängig gemacht hat, kann es mit diesem Kürzel wieder gerade rücken. Es also gewissermaßen wieder vorgängig machen.
  • cmd + m: Minimieren – Dieser Befehl minimiert das aktuelle Fenster und schickt es ins Dock.
  • cmd + w: Fenster schließen – Dieser Befehl (von w wie Window) schließt zwar das aktuelle Fenster, das Programm läuft jedoch meist im Hintergrund weiter. Die Programme einiger Drittanbieter werden beim Schließen des Fensters zwar beendet, dies ist jedoch nicht die Regel. Hier funktioniert Mac OS deutlich anders als Windows.
  • alt + cmd + w – Alle Fenster schließen: Hiermit werden alle Fenster eines Programmes geschlossen, ohne es jedoch zu beenden.
  • cmd + h: Verstecken – Vom englischen hide abgeleitet, versteckt dieser Befehl alle aktuellen Fenster eines Programmes vor allzu neugierigen Blicken. Ein Klick auf das Programmsymbol im Dock holt wieder alles zurück.
  • alt + cmd + h : Umgekehrtes Verstecken – Dieser praktische Befehl versteckt alle Programme außer dem aktuell geöffneten.
  • cmd + , : Einstellungen – Bei nahezu allen Programmen (auch den meisten Apps von Drittanbietern) öffnet dieser Befehl das Fenster mit den Einstellungen. Das funktioniert auch im Finder.
  • cmd + q: Beenden – Dieser häufig eingesetzte Shortcut beendet das aktuelle Programm (to quit – beenden) und schließt alle Fenster des Programmes.

Das sind die beim Arbeiten wohl am häufigsten Tastenkombinationen, die schon einmal ein effizientes und elegantes Arbeiten ermöglichen, inklusive einiger hilfreicher Eselsbrücken. Das gute daran: Die meisten Befehle davon sind so allgemein, dass sie auch auf Windows-Rechnern funktionieren, mit dem einzigen Unterschied, dass die strg-Taste den cmd-Befehl ersetzt.

Im Finder unterwegs

Auch über den Finder von Mac OS, also das Gegenstück zum Explorer, lassen sich mit einigen Shortcuts wertvolle Sekunden einsparen und häufig gebrauchte Funktionen abrufen.

  • alt + cmd + q: Abmelden – Hiermit kann man den aktuellen Benutzer abmelden und landet wieder im Startbildschirm.
  • alt + cmd + eject: Ruhezustand – Versetzt den Mac sofort in den Ruhezustand. Die eject-Taste liegt direkt über der Backspace-Taste und ist für das Auswerfen aus dem Laufwerk zuständig.
  • cmd + ctrl + eject: Neustart – Startet Mac OS sofort neu.
  • alt + cmd + ctrl + eject – Herunterfahren. Beendet Mac OS und schaltet den Computer aus.
  • ctrl + eject: Dialogfenster Beenden – Mit diesem Shortcut öffnet man das Dialogfenster, in dem man nach Neustart, Ruhefunktion und Herunterfahren gefragt wird. Also quasi die Tastaturentsprechung des Drückens der Ein/Aus-Taste.
  • ctrl + shift + eject: Ruhezustand des Monitors – Setzt den Bildschirm in den sofortigen Ruhemodus, der mit Tastendruck oder Mausbewegung beendet werden kann.
  • cmd + Leertaste: Spotlight – Mit der praktischen Spotlightfunktion lassen sich nicht nur Programme und Dokumente spielend leicht finden, die Suche funktioniert schnell und unkompliziert und ist fast immer schneller als die Suche über den Finder. Spotlight verbirgt sich auch per Mausklick unter der Lupe ganz rechts in der Taskleiste.
  • cmd + i: Informationen – Öffnet das ansonsten über den Sekundärklick verfügbare Menü mit den Informationen einer Datei.

Vereinfachte Navigation und eleganteres Arbeiten

Mit diesen Befehlen erleichtert sich die Navigation in Mac OS, einige nette Spielereien ermöglichen einen problemlosen Workflow und lassen selbst andere Apple-Benutzer oft noch staunen.

  • cmd + Exposé: Desktop anzeigen – Ein einfacher Shortcut, der alle aktivierten Programmfenster aus dem Weg räumt und einen freien Blick auf den Schreibtisch ermöglicht. Funktioniert über die Multitoucheingabe mit einem einfachen Vier-Finger-Streichen nach oben.
  • cmd + Backspace: Löschen – Wer jemals genug von einer Datei hat, muss sie nicht extra in den Papierkorb bewegen, dieser Befehl erledigt die Arbeit. Nur schneller.
  • cmd + shift + Backspace: Papierkorb leeren – Die schnellere Variante, den Papierkorb endgültig zu leeren. Allerdings mit Umweg über das Dialogfenster.
  • alt + cmd + shift + Backspace: Papierkorb sofort leeren – Wer sich sicher ist, dass er den Papierkorb leeren will, schafft es mit diesem Shortcut ohne Umweg und Dialogfenster. Ein Tastendruck und alles ist weg.
  • alt + shift + lauter/leiser – Feinere Lautstärkeeinstellung: Mit diesem nützlichen Shortcut lässt sich die Lautstärke in Viertelstufen regulieren und ermöglicht so optimales Feintuning.
  • shift + lauter/leiser: Geräuschlose Lautstärkeeinstellung – Das wohl größte Ärgernis beim Arbeiten mit einem Apple-Computer ist das nervtötende Geräusch beim Einstellen der Lautstärke. Hält man die Shift-Taste währenddessen gedrückt, entfällt das pochende Klicken.
  • alt + shift + heller/dunkler: Feinere Helligkeitseinstellung – Funktioniert wie bei der Lautstärke und viertelt die Helligkeitsstufen.
  • alt + cmd + d: Dock permanent ein-/ausblenden – Lässt sich auch über die Systemeinstellungen regeln, aber dieser Shortcut zeigt/verbirgt das Dock deutlich rasanter.
  • cmd + tab: Übersicht aller offenen Programme – Zeigt alle geöffneten Programme. Solange die cmd-Taste gedrückt ist, kann man mit dem Drücken der Tabulator-Taste zwischen den Programmen umschalten. Oder dieser per Maus oder Pfeiltasten auswählen.
  • ctrl + alt + cmd + 8: Negativmodus – Wenn man sich schon immer einmal gefragt hat, wie die Oberfläche vom MacBook aussehen würde, wenn man die Farben invertiert, mit dieser Tastenkombination ist das problemlos möglich. Auch gut, um Unwissende zu schocken. Erneutes Drücken macht den Effekt dann auch wieder rückgängig.
  • cmd + shift + 3: Bildschirmfoto – Sehr praktischer Befehl, der einen Screenshot vom aktuellen Bildschirm (dem ganzen Bildschirm) macht und diesen auf dem Schreibtisch ablegt.
  • cmd + shift + 4: Bildschirmfoto (Auswahl) – Öffnet ein Fadenkreuz, mit dem man ein Fenster ziehen kann, das dann als Screenshot auf dem Desktop abgelegt wird.
  • Enter: Datei umbenennen – Tut, was es soll. Lässt den Benutzer im Finder den Namen der Datei ändern.
  • cmd + 1/2/3/4: Schaltet die Ansicht im Finder durch – Ändert die Darstellung im Finder in Icons (1), Liste (2), Spalte (3) oder Cover Flow (4)
  • ctrl + Scrollen: Bildschirmlupe – Sehr praktische Funktion, mit der sich ein Bereich des Bildschirms virtuell vergrößern lässt. Einfach heran scrollen und es wird auf den Mauszeiger gezoomt.
  • Space (Leertaste): Vorschau – Einfache Grundfunktion, die eine Preview von der aktuell geöffneten Datei zeigt. Unterstützt Dokumente, Bilder und Videos im Quicktime-Format und ermöglicht einen kleinen Blick ins Innere. Einer der größten Vorteile von Mac OS.
  • cmd + l: Alias erzeugen – Am Ort der Quelldatei wird eine Verknüpfung erstellt, die dann verschoben werden kann.
  • cmd + n: Neues Fenster – Alles neu macht cmd + n. Öffnet ein neues Fenster, auch im Finder.
  • cmd F5: Aktiviert VoiceOver – Praktische Bedienhilfe, die Text vorliest. Wer schon immer mal von einem hyperaktiven Roboter eine Gute-Nacht-Geschichte hören wollte, ist hier richtig.
  • ctrl + tab: Zwischen Tabs umschalten – Funktioniert mit Safari genauso wie mit Firefox und schaltet jeweils einen Tab weiter. Sorgt für Umstandsfreies Surfen.

Mit dieser umfangreichen Liste an Shortcuts und Tastaturkürzeln lässt sich deutlich bequemer und schneller mit den Raubkatzen von Apple arbeiten. Das ist zum einen praktisch, wenn es schnell gehen muss, lässt aber oft auch offene Münder zurück. Denn dafür ist Apple ja eigentlich bekannt: Einen nahtlosen, komfortablen Workflow schaffen, der jeden zum Staunen bringt.
Und dabei hat diese Liste keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit. Denn zum Einen verbergen sich noch einmal deutlich mehr, aber seltener gebrauchte, Befehle in jedem MacBook und zum Anderen lassen sich Tastaturkürzel (unter Systemeinstellungen/Tastatur/Tastaturkurzbefehle) auch noch frei definieren. Wer also noch nicht genug der Fingerakrobatik hat, kann sich sein System nach eigenem Gutdünken noch ein wenig erweitern.


Ähnliche Nachrichten