Steve Jobs – Biografie

Otto Normal, den 27. Juli 2012
Steve Jobs
Steve Jobs, Bild: Apple

Steve Jobs – der Visionär, der unsere Welt veränderte: Wer kennt sie nicht? Die wohl angesagteste, kreativste und zugleich verschwiegenste Firma unseres Planeten? Die berühmte Apple Inc.! Und für wen ist Steve Jobs, der Gründer Apples und Schöpfer von Macintosh, iPhone & Co. kein Held unserer Zeit?

Ein Mann, der von der elterlichen Garage in Kalifornien aus ein Weltimperium erschuf und Meilensteine in das Zeitalter der Computertechnologie setzte. Einer ohne den wir heute nicht da wären, wo wir jetzt sind und nicht die Mittel zur Verfügung haben, die wir jetzt haben. Nach seinem Tod am 05. Oktober 2011 sagte US Präsident Barack Obama über ihn: „Er hat die Art und Weise verändert, wie jeder von uns die Welt sieht.“ Auch Larry Page von Google beklagte den Verlust dieses „großartigen Menschens“.

Seine autorisierte Biographie, welche von Walter Isaacson verfasst und veröffentlicht wurde, gibt so viel über den Menschen Steve Jobs preis. Dieses ehrlich geschriebene Werk ist dabei nicht auf das Lob dieses Genies bedacht. Es zeigt vielmehr auch den wahren Charakter von Steve Jobs. Um dieses Buch so authentisch wie möglich wirken zu lassen, führten Jobs und Isaacson viele Gespräche. 40 waren es an der Zahl und Isaacson war dabei oftmals gerührt vom „Philosophen“ Jobs. Steve Jobs zeigte sich dabei offen und sagte unter anderem, dass er viele Dinge gemacht hätte, auf die er nicht stolz sei. Jedoch ergänzte er, dass er trotzdem keine Leichen im Keller hätte. Steve sagte die Dinge wie sie waren und redete nicht lange um den „heißen Brei“ herum. Er war innovativ und wollte die Welt verändern. Er machte stets das beste aus Situationen und liebte seine Arbeit und seine Schöpfungen. Er wurde wie ein Star, ja gar wie ein Messias behandelt, was ihm sicher gefiel, doch auch er war nur einer von uns und auch diese Seite wollte Isaacson zeigen.

Wie das Schicksal so spielte

Was Steve Jobs in den vergangenen zehn Jahren erreicht hatte, ist so gut wie jedem bekannt. Seine unglaublichen Erfolge, welche er mit der Apple Inc. feierte sind legendär. Doch erinnerst du dich noch an die Zeit vorher? An den Werdegang des unvergleichbaren Steve Jobs? Sein Werdegang und die Anfangsphase von Apple, seine Wandlung vom einfachen Jungen zum Millionär, sowie seine privaten Ticks und Überzeugungen sind dabei besonders spannend.

Steves Start in das Leben war turbulent. Als Steven Paul Jobs am 24. Februar 1955 im kalifornischen San Francisco zur Welt kam, stand seine Geburt erstmal unter keinem guten Stern. Seine leiblichen Eltern, die amerikanische Universitäts Studentin Joanne Carole Schieble und der syrische Abdulfattah John Jandali, welcher zu dieser Zeit an einer Universität in Wisconsin lehrte, waren jung und zu arm, um ein Kind aufziehen zu können. Ihre Eltern waren außerdem strikt gegen eine Heirat, was ebenfalls ein Ausschlußkriterium war, um das Baby zu behalten. Deshalb entschloßen sich die beiden noch während der Schwangerschaft, das heranwachsende Kind zur Adoption frei zu geben.

Da sie natürlich wollten, dass dieses in einer guten Familie aufwächst und später alle Chancen einer guten Ausbildung erhält, stellten sie die Anforderung, dass die Adoptiveltern beide Akademiker sein sollten. Schnell war ein Anwaltspaar gefunden, welches sich bereit erklärte das erwartete Kind zu adoptieren. Als jedoch bei der Geburt heraus kam, dass Steve ein Junge war und die beiden sich eigentlich ein Mädchen wünschten, traten sie vom Vertrag zurück. Steve war also vorerst heimatlos und ohne Eltern. Joanne und Abdulfattah waren ratlos und gaben Steve letztendlich an Clara und Paul Reinhold Jobs. Leider mussten die leiblichen Eltern feststellen, dass weder Clara noch Paul studiert hatten, doch es blieb ihnen keine andere Wahl.

Das Ehepaar Jobs bekam den Kleinen, musste jedoch versprechen, dass sie später finanziell in der Lage sein würden, dem kleinen Jobs den Zutritt an der von ihm gewünschten Universität verschaffen zu können. Etwas merkwürdig erschien dann der Umstand, dass seine leiblichen Eltern Joanne Carole Schieble und Abdulfattah John Jandali noch im gleichen Jahr und zwar nur zehn Monate später, also im Dezember 1955 schließlich doch in den heiligen Bund der Ehe eintraten. Außerdem bekamen sie am 14. Juni 1957, als zweites Kind und leibliche Schwester von Steve Jobs, eine Tochter namens Mona Jandali. Heute heißt sie Mona E. Simpson und ist eine amerikanische Autorin und Professorin für Englisch an der Universität von Kalifornien in Los Angeles (University of California, Los Angeles kurz UCLA). Steve Jobs, der Mona nach dem Tod seiner Mutter Clara kennen lernte, war gerührt, dass die beiden viele Ähnlichkeiten aufwiesen und so wurden sie zu guten Freunden. Das Ehepaar Jandali ließ sich im Jahr 1962 nach gescheiterter Ehe wieder scheiden.

Die frühen Jahre Jobs

Paul Reinhold und Clara Jobs kümmerten sich fortan liebevoll um Steve und er beteuerte in seiner Biographie mehrmals, „…sie waren meine echten Eltern“ oder „…sie waren meine Eltern zu 1000%“. Als Steve fünf Jahre alt war, zog die kleine Familie nach Mountain View um, welches ebenfalls in Kalifornien liegt. Sie adoptierten ein zweites Kind, ein Mädchen namens Patti. Allerdings waren die Zeiten in der Familie nicht immer rosig, denn Steve war kein „einfaches“ Kind. So genial wie er war, so dickköpfig war er auch. Bereits vor dem Eintritt in die Grundschule lehrte ihm seine Adoptivmutter Clara das Lesen.

Da Steve sehr intelligent und aufnahmefähig war, langweilte er sich in den ersten Jahren seiner Schulzeit eher, als dass er gefordert wurde. So kam es auch, dass Steve eine Klasse überspringen durfte. Die Lehrerin, welche ihm damals die Versetzung ermöglichte, erwähnte Jobs gegenüber Isaac in seiner Biographie als eine seiner „Engel“.

Um den Jungen zu beschäftigen, zeigte ihm sein Adoptivvater Paul in der später so berühmten heimischen Garage, wie technische Geräte (Radio oder TV Geräte) funktionieren, diese auseinander gebaut und repariert werden. Paul wusste viel über Elektronik, da er in einer Firma arbeitete, die Laser herstellten. So erweckte er in dem wissbegierigen Steve ein neues Interesse. Handwerklich begabt zu sein war immer eine wichtige Eigenschaft, fand sein Vater und prägte ihn so. Dieses Wissen gab er gerne an seinen Sohn weiter, der stets größten Respekt vor Paul Jobs hatte. Clara arbeitete damals für „Varian Associates“, welche als eine der ersten High-Tech Firmen im Silicon Valley bekannt wurde. Das war ein Berührungspunkt mehr, welchen Steve Jobs mit dem Traum vom eigenen Unternehmen in der späteren „Heimat“ der Apple Inc. im südlichen Teil von San Franciscos Küstenregion verbunden hatte.

Der Teenager Steve Jobs

Als es dann darum ging, das Versprechen vom Eintritt in ein Collage, welches Clara und Paul den leiblichen Eltern vor Unterzeichnung der Adoptionspapiere geben mussten, zu halten, setzte Steve wie schon so oft seinen Dickkopf durch. Er suchte sich partout das teuerste aus, weil es den besten Ruf hatte. Das Reed Collage in Portland im US Bundesstaat Oregon musste es sein und kein anderes. Alle Versuche der Eltern, welche wenig Geld besaßen, Steve umzustimmen scheiterten, da Steve sich seiner Sache sicher war.

Er wusste was er wollte und akzeptierte keinen Widerstand. Wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat, war er nicht mehr davon abzubringen. So kam es also, dass Steve sich im Alter von 17 Jahren am Reed Collage einschrieb und nach Portland zog. Doch auch als er seinen Willen zu studieren bekam, machte dies den jungen Steve Jobs nicht glücklicher. Damals war er noch auf der Suche nach seiner Gesinnung und seinen Glauben. Er schmiss das Studium bereits nach dem ersten Semester hin. Das war, wie er später in seiner rührenden Ansprache an die Absolventen der Stanford University erwähnte, eine der besten Entscheidungen in seinem Leben.

In den darauffolgenden 18 Monaten besuchte er nur noch einzelne Vorlesungen und einen Kalligraphie Kurs, welcher als der beste des ganzen Landes bekannt war. Er lernte Schriftbilder zu setzten und großartige Typographien. Das war ihm damals sehr wichtig und es sollte ihm tatsächlich zehn Jahre später bei der Entwicklung seines Meisterstücks Macintosh zu Gute kommen. Sein Dasein finanzierte er sich mit einem Job bei dem weltbekannten und beliebten Unterhaltungselektronikunternehmen Atari in Los Gatos, Kalifornien. Atari sponserte ihm seine ersehnte spirituelle Reise nach Indien auf der Suche nach dem inneren Frieden und seiner wahren Religion. Als Gegenleistung bereiste er auf seinem Trip die Atari Niederlassung in München, um den dort ansässigen Mitarbeitern bei der Beseitigung von Problemen mit der deutschen Erdung zu helfen. Nach sieben Monaten auf Reisen kehrte er in die USA und zu Atari zurück. Seine ansonsten längeren Haare waren damals zur Glatze rasiert und er trug mit Vorliebe indische Kleidung.

Die Körperpflege ließ er zu dieser Zeit gerne schleifen, weil er hauptsächlich Obst und nur ab und zu Gemüse zu sich nahm, war er davon überzeugt, dass Hygiene nicht „notwendig“ sei, weil aufgepasst: „kein schädlicher Schleim vom Körper produziert würde“. Steve bemerkte später, dass diese hygienische Überzeugung nicht mit unserer Gesellschaft kompatibel ist. Seine Atari Kollegen legten ihm ans Herz doch lieber vermehrt Nachtschichten einzulegen, weil sie ihn im wahrsten Sinne des Wortes „nicht riechen“ konnten. Er machte derzeit verstärkt Erfahrungen mit bewusstseinserweiternden Medikamenten so wie LSD. Später legte er seinen evangelischen Glauben ab und bekannte sich zum Zen Buddhismus, welchen er sein Leben lang praktizierte.

Steve Jobs, der mittlerweile 19 Jahre alt war, traf sich regelmäßig mit den Mitgliedern des Homebrew Computer Clubs. Seinen alten Freund und späteren Mitbegründer von Apple namens Wozniak, der mit Vornamen ebenfalls Steve heißt, sah er von nun an immer öfter. Die beiden waren wahre Schlitzohren im tüfteln an alten Maschinen. Wozniak entwickelte in nur vier Tagen das Spiel Breakout für Atari und Jobs war nicht verlegen seinen Freund wegen des verdienten Geldes schon einmal über das Ohr zu hauen. Die beiden waren Meister in der Entwicklung neuer elektronischer Gerätschaften, welche meist in Familie Jobs Garage geboren wurden. Die so genannte „Blue Box“ war beispielsweise ein Gerät, welches die Funkwellen der amerikanischen Telefongesellschaft AT&T durch einen 2600 Hertz Ton störten und so kostenfreie Ferngespräche möglich machten. Der Schwarzmarkt boomte und Jobs und Woz bemerkten, dass dieses Business durchaus rentabel sein kann.

„Byte into an Apple“

Die folgende Geschichte ist natürlich am besten, als Jobs sie selbst erzählte: „Wir gingen also zu Atari und sagten: „Hey wir haben dieses faszinierende Ding aus einigen Teilen zusammengebaut. Was haltet ihr davon uns zu finanzieren? Oder wir schenken es euch, wenn wir nur etwas Lohn bekommen. Wir wollen einfach nur weiter bauen und entwickeln!“ Die Antwort von Atari war ein striktes Nein! So gingen wir zu Hewlett und Packard und die sagten: „Wir brauchen euch nicht. Ihr habt ja nicht einmal das College geschafft.“

So kam es dazu, dass Steve Jobs und Steve Wozniak, welcher fünf Jahre älter war, zusammen mit Ronald Wayne, der zu diesem Zeitpunkt im Jahr 1976 bereits 42 Jahre alt war, die Apple Computer Company gründeten. Ron Wayne kannte die beiden durch deren Arbeit bei Atari. Schauplatz dieses, wie sich später herausstellen sollte, historischen Augenblicks war die bereits erwähnte elterliche Garage im kalifornischen Los Altos. Ronald Wayne, der das Handbuch für den ersten Prototypen schrieb und das erste Logo des Unternehmens zeichnete, bekam schnell kalte Füße, da er schon vorher mit Firmen bankrott ging. Er war mit 10 % an Apple beteiligt, hatte aber so große Angst vor eventuellen neuen Schulden und stieg kurze Zeit später, Anfang 1977 als Apple Computer in eine Gesellschaft umgewandelt wurde, aus.

Sein Anteil würde heute hochgerechnet 30 Milliarden Dollar betragen. Wayne sagte, er würde seine Entscheidung trotzdem nicht bereuen. Der angebissene Apfel, welcher später noch modifiziert, modernisiert und mit Farbe versehen werden sollte, fungierte fortan als Markenzeichen für den in Handarbeit zusammengebauten ersten Heimcomputer mit dem Namen Apple I. Dieser war damals für stolze 666,66 Dollar zu haben und das erste „Kind“ von Apple. Der Werbespruch lautete: „Byte into an Apple“. Heute wäre dieser Apple I, von dem nur einige hundert Exemplare verkauft wurden, wohl ein Vermögen wert. Steve genoß natürlich die Genugtuung, als er den Atari und HP Leuten, sowie seinem ausgestiegenen Ex Gründer Wayne vom TIME Magazine aus ins Gesicht grinsen konnte.

Das Startkapital der Gründer waren gerade einmal 1750 US Dollar, welche durch den Verkauf von Steve Jobs VW Bus, einem klassischen Bulli und Steve Wozniaks Taschenrechner von Hewlett Packard zustande kamen. Wozniak war damals noch bei Hewlett Packard im Silicon Valley beschäftigt, doch dies gefiel Steve Jobs gar nicht. Er verlangte von Steve Wozniak, der als zweites Standbein seinen Vollzeit Job behalten wollte, die Kündigung. Als dieser nicht gleich einlenkte, zeigte Jobs wieder seinen Dickkopf und sein wahres Gesicht. In der Biographie wird beschrieben, wie er mit Schreien, Weinen und Flehen versuchte Wozniak von dessen Kündigung bei Hewlett und Packard zu überzeugen, um sich voll und ganz ihrem „Baby“ der Apple Computer Company widmen zu können. Schließlich gab Wozniak nach und gab 1977 seinen Job auf.

Mit dem Gewinn, den die beiden durch den Verkauf des Apple I erzielten, entwickelten sie den Nachfolger, der logischerweise Apple II genannt wurde. Dieses Schmuckstück war der letzte Heimcomputer, welcher komplett aus einer Hand entwickelt wurde. Apple II wurde durch die Verbesserungen ein echter Erfolg und bis 1985 fast zwei Millionen Mal verkauft. Das schaffte Kapital um wiederum weitere Produkte zu entwerfen und zu produzieren. Der Dritte im Bunde, Apple III wurde geboren. Leider war dieser ein Flop, sowie auch der Apple Lisa oder auch „The Lisa“ genannt. Lisa war mit einem stolzen Verkaufspreis von 10.000 US Dollar zwar der erste PC, der über eine Maus verfügte, jedoch war der Preis für das gute Stück eher ein Witz, was auch Jobs Größenwahn widerspiegelte.

Warum nun plötzlich der Name Lisa? Apple gab offiziell das Statement ab, dass Lisa für Local Integrated Software Architecture, zu deutsch Lokal integrierte Software Architektur, steht. Nur ein Zufall, dass dieser genau wie Jobs erste uneheliche Tochter Lisa Brennan-Jobs hieß? Oder holte ihn schon damals das schlechte Gewissen ein? Lisa wurde am 17. Mai 1978 geboren und ihre Mutter Chrisann Brennan war eine Malerin. Jobs und sie hatten eine Affäre, was er auch nie bestritt. Doch Lisa war ein „Fehler“, welchen Jobs unter den Tisch kehren wollte. Mit Chrisann und Lisa wollte er nichts zu tun haben. Die zu dieser Zeit neuartigen Vaterschaftstests kamen Jobs sehr gelegen, weil er darauf hoffte, dass das Ergebnis negativ ausfiel und er so die Vaterschaft abstreiten könnte. Jedoch bewies der Test das Gegenteil und trotz des eindeutigen Ergebnisses war er nicht bereit sich zu Lisa und ihrer Mutter zu bekennen. Heute ist Lisa eine erfolgreiche Journalistin und schreibt für ein Magazin. Es steckt sicher auch ein Stück „Jobs“ in Ihr!

Der Apple III wurde jedoch ohne Wozniak entwickelt der in der Zwischenzeit ausgestiegen ist und das kam so: Da die beiden Gründer Jobs und Wozniak nun stets genug Kleingeld übrig hatten für Ferraris und andere kostspielige Hobbys, entschloss sich Woz den Flugschein zu machen. Am 7. Februar im Jahr 1981 flog er mit einer Beechcraft Bonanza von einem Flugplatz in Santa Cruz ab. Leider hatte er anscheinend die Kontrolle über die Maschine verloren und stürzte ab. In der Zeit danach, als er erst einmal wieder zu sich selbst finden musste, dachte er viel nach und entschloß sich Apple vorerst zu verlassen. Er holte unter einem Decknamen seinen Schulabschluss nach und kümmerte sich auch um sein Privatleben in dem er sich entschloss zu heiraten. Im Jahr 1983 fand er wieder zu seinen Wurzeln zurück und unterstützte Apple als einer der Hauptentwickler und als Motivator für die inzwischen große Belegschaft. Anders als Jobs ist Wozniak der Bescheidene, der dem es wirklich um das Entwickeln der Technik geht, auch wenn das nur im Hintergrund stattfand. Jobs war schon immer ein begnadeter Entertainer und der Showman, wie sich später noch so oft zeigte.

Warum heißt Apple eigentlich Apple?

Der außergewöhnliche Name kam daher, dass der spirituelle Steve Jobs zur Zeit der Firmengründung 1976 noch sogenannter Frutarier war. Das heißt er aß nur Obst und erst später, wie er sagte, wandelte er sich zum „Abfalleimer“ so Jobs und begann wieder alles mögliche zu essen, wie wir alle. Wozniak war erst gegen den Namen, doch ihm fiel nichts besseres ein.

Der Clou Macintosh gegen den Riesen IBM

Im Dezember 1980 war es dem CEO Jobs möglich Apple Computers zu einer Kapitalgesellschaft umzuwandeln und somit mit Apple an die Börse zu gehen. Jobs war schlagartig ein reicher Mann und erklärte später der Welt: „Ich war über 1.000.000 Million Dollar schwer als ich 23 war, hatte über 10.000.00 Millionen Dollar als ich 24 war und über 100.000.000 Millionen Dollar als ich 25 war, doch es war mir nicht so wichtig. Ich habe es nicht des Geldes wegen getan.“ Jobs konnte sich, ohne die früheren Geldsorgen voll und ganz seinen Visionen widmen. Er wollte Computer in jede amerikanische Schule und in alle Haushalte einführen. Was den Menschen damals teilweise noch Unbehagen bereitete war sein größter Traum und Ziel seines Schaffens.

Seine Vorbilder waren unter anderem Thomas Edison und Henry Ford. Steve zitierte gerne Fords berühmten Satz: „Sie (die Kunden) können gerne jede Wagenfarbe haben, die sie wollen. Hauptsache es ist schwarz.“ Außerdem prägte er auch die Aussage: „Du kannst die Kunden nicht einfach fragen was sie wollen und deine Produkte dann nach Ihren Wünschen kreieren und bauen. Denn wenn du das getan hast, wollen sie schon lange etwas anderes.“ Jobs teilte die Meinung, dass seine Kunden ja oft gar nicht wissen was sie wollen. Er wäre schließlich dafür da, den Leuten zu zeigen, was ihr Interesse weckt und was sie begehren möchten. Trotz seiner Unternehmerrolle gab sich Jobs seinem Zen Buddhismus, seinem LSD, seiner Meditation und seinem Glauben hin. Er war strenger Vegetarier und sein äußeres Erscheinungsbild war oft nicht dem des Silicon Valley Bosses gerecht. So kam er oft mit strähnigem, ungewaschenem Haar und ohne Schuhe in die Firma. Seinen Sinn für die Produkte hat diese Haltung wahrscheinlich noch feinfühliger gemacht, obwohl er wohl oft kein annehmlicher Zeitgenosse war.

Jobs kämpfte gegen einen Riesen, den er unbedingt bezwingen wollte. Der Name des Feindes? IBM. Das heutige Unternehmen IBM ist eines der Marktführer in Sachen IT hinter dem damals noch im Hintergrund agierenden Spitzenreiter „Microsoft“. IBM schien damals unantastbar mit Produkten wie dem Low End Rechner System 3, welcher bis 1985 vertrieben wurde oder dem ersten, nennen wir es Laptop, der IBM 5100, welcher ein stolzes Gewicht von 25 kg hatte. Um diesen so übermächtig scheinenden Gegner bezwingen, kam Jobs auf die glorreiche Idee den damaligen PepsiCo CEO John Sculley an Bord der Apple Computer Company zu holen.

Sculley war durch seinen „Feldzug“ gegen die Coca Cola Company bekannt und berüchtigt geworden und galt als einer der besten Marketing Genies seiner Zeit. Natürlich ließ sich John Sculley nicht einfach so abwerben, doch da Jobs bekanntermaßen keinen Widerspruch duldete, ließ er nicht locker. Er war ein Rhetorikkünstler und soll zu Sculley gesagt haben: „Willst du nur Zuckerwasser verkaufen oder willst du dabei sein, wenn wir die Welt verändern!“ Diese Worte überzeugten Sculley und Jobs bekam einmal mehr seinen Willen. Am 8. April 1983 wurde John zum Apple CEO.

The new Baby – MACINTOSH

Apple arbeitete so gut wie rund um die Uhr am Macintosh, welcher Anfang des Jahres 1984 auf den Markt kommen sollte, um die Computerwelt zu prägen wie nie zuvor und IBM in die Schranken zu weisen. 90 Stunden Wochen waren die Regel für die Mitarbeiter, um den Macintosh rechtzeitig fertig zu stellen. „Es ist nicht mein Job nett zu Menschen zu sein, sondern es ist mein Job, dass ich die Menschen besser mache!“ so Steve, der seinen Angestellten Alles abverlangte und es trotz zahlreicher Beleidigungen, Schreien und Machtspielen verstand seine Mitarbeiter in Schach zu halten. Mit gezielten Motivationen brachte der Visionär sie dazu gerne für ihn im Einsatz zu stehen. Steve betrieb eben eine eigene Art von Personalpolitik. Später sagte er: „Viele Unternehmen bauen Personal ab, um Geld zu sparen. Wir bei Apple haben einen anderen Weg gewählt. Wir sind davon überzeugt, dass unsere Kunden auch in Zukunft ihre Brieftaschen für uns öffnen, so lange wir ihnen großartige Produkte liefern.“ oder „Wir haben enormen Aufwand betrieben, um unsere Leute zu Apple zu holen. Sie jetzt zu entlassen wäre das Letzte was wir tun werden.“

Die Präsentation des Macintosh sollte zum Meisterstück und zum „stolzesten Moment“ in Jobs Leben werden. Zusammen mit John Sculley inszenierte er einen, in diesem Format noch nie da gewesenen Werbespot, welcher am 22. Januar 1984 während der Halbzeit des amerikanischen Sportereignis mit den meisten Einschaltquoten, dem Superbowl ausgestrahlt wurde. Eine junge Athletin, welche den Macintosh verkörperte, joggte mit ihrer roten Shorts in eine Art Gottesdienst der grauen Pilger, welche alle stupide einem „Big Brother“ und dessen Reden lauschten, welcher auf einem großen Bildschirm übertragen wurden. Sie schwang Ihren Hammer in dem sie sich adonisch um die eigene Achse drehte und zerstörte mit einem Schlag den Bildschirm und dessen Übermacht.

Dieser einzige Anführer, welchem alle ohne Gegenwehr hinterher pilgerten sollte natürlich IBM darstellen. Am Ende des Spots stand nur in großer Schrift: „On January 24 Apple will introduce Macintosh. And you will see why 1984 wont be like 1984!“ Ein Satz der die Welt für immer verändern sollte. Das Volk war nun vorbereitet und mehr als gespannt. Zwei Tage später präsentierte der 29 jährige Steve der Welt seinen „Sohn“ Macintosh. Das bekannte Bild des jungen Jobs mit der Fliege haben wir alle noch gut in Erinnerung oder zumindest vor Augen. Er war so gerührt und beladen mit Emotionen, dass ihm fast die Tränen kamen als er die Funktionen des bahnbrechenden Produkts vor der Fachpresse vorstellte.

IBM wurde durch den ersten Mac in den Schatten gestellt – unfassbar, aber wahr. Der Macintosh war mit seiner Maus, seinem Diskettenlaufwerk und seiner Bedienerfreundlichkeit seiner Zeit und deren Technik um 10 Jahre voraus. Dieser Heimcomputer war nun so einfach zu bedienen wie ein Toaster, so Jobs. Natürlich gab es auch Kritiker im Publikum, die Jobs fragten, ob er denn vor der Entwicklung des Macs Marktforschung betrieben hätte. Jobs erwiderte, wortgewandt wie er nun einmal war: „Hat Graham Bell Marktforschung betrieben, bevor er das Telefon erfand?“

Der Spion und heutige Milliardär Bill Gates!

In einem Interview mit der Newsweek äußerte er sich auf die Frage, ob Apple noch andere Unternehmen außer IBM gefährlich werden könnten mit der Aussage: „höchstens AT&T oder General Electric, aber nur dann wenn diese um die 200 Millionen Dollar investierten in die Entwicklung. Sie haben aber auch nicht die passionierten Mitarbeiter wie wir im Valley, die entspannt zur Arbeit kommen, bis Mitternacht nach Hause wollten und dann doch bis um zwei Uhr morgens aus Leidenschaft arbeiten.“

Mit einem hat Steve, der bekanntlich sehr berechnend war jedoch nicht gerechnet: Bill Gates! Der junge Bill Gates, welcher im gleichen Jahr geboren wurde wie Jobs, arbeitete als Software Zulieferer für Apple. Dies war von 1982 bis 1984 als Apple intensiv am Macintosh arbeitete. Gates wurde wegen seines schlaksigen Aussehen, der großen Brille und seines unauffälligen Verhaltens nicht weiter von den Mitarbeitern beachtet. Seine Firma Microsoft Corporation produzierte außer für Apple, auch für die „Mutter“ IBM Software und DOS Systeme. Nach und nach interessierte sich der junge Gates mehr und mehr für Macintoshs System, für die Maus und damals revolutionäre Einfachheit der Betriebsführung.

Er benchmarkte nach und nach das Betriebssystem und zeigte sich sehr stets interessiert gegenüber der Apple Angestellten. Diese vertrauten Gates, der es verstand sich als der kleine Computerfreak mit guten Absichten darzustellen. Es war Jobs selbst, welcher Gates durchschaute, als er zufällig ein Gespräch zwischen ihm und einem seiner Mitarbeiter zu Ohr bekam. Ohne zu zögern, so wie es immer Jobs Art gewesen ist, schrie er „Shut up!“ und als der Angestellte erst nicht wusste wie ihm geschah und nicht sofort reagierte rastete Jobs aus: „Shut the fuck up!“

Doch das Kind war schon in den Brunnen gefallen und kurze Zeit später versorgte Gates mit seiner günstig zu erwerbenden Software die er „Windows“ taufte und welche mit allen IBM Geräten kompatibel war in kurzer Zeit 97 % des Marktes. Ein Quasi Monopol also! Die Zeitschriften titelten über Apple „The Fall of an American Icon“ – der Fall einer amerikanischen Ikone und das Apple Logo wurde scherzhaft von beiden Seiten abgebissen dargestellt. Als das Ausmaß sich abzeichnete, zitierte Steve Bill in sein Büro, „noch bis Sonnenuntergang“ und faltete ihn so richtig zusammen. Steve sagte später über Bill Gates: „Er wäre wohl ein aufgeschlossenerer Mann geworden, wenn er sich einmal in seinem Leben Acid geschmissen oder einen Ashram besucht hätte.“ oder „Die Menschheit rebelliert gegen so einiges, aber sie rebellierten nie gegen Microsoft. Nicht das Microsoft schlecht wäre, aber sie haben eben ein Problem. Sie haben absolut keinen Geschmack! Ich meine nicht die kleinen Details, sondern die Sache im großen und ganzen. Sie haben keine originellen Ideen und Ihre Produkte haben nichts kultiges. Wir bei Apple haben unsere Buttons und Apps so gestaltet, dass sie gut aussehen, sogar so gut, dass man sie am liebsten ablecken möchte.“

Der Schlag ins Gesicht

Es kam wie es kommen musste: Steve war verzweifelt und zornig und der Macintosh verkaufte sich immer schleppender. Sculley, den Steve selbst von Pepsi abgeworben hatte, setzte den großen Jobs vor Apples Türen. Was für Steve damals natürlich erstmal ein Desaster war, war später „das beste was mir passieren konnte, war bei Apple erstmal gefeuert zu werden.“ so Jobs. Er beschrieb es so: „Die Schwere des erfolgreich seins wurde zu dieser Zeit durch die Leichtigkeit ersetzt, wieder ein Anfänger zu sein, der Fehler macht. Dies hat mir die Freiheit gegeben einer meiner kreativsten Phasen meines Lebens zu beginnen“. Jobs gründete am 17. September 1985 mit fünf seiner Angestellten von Apple und 7 Millionen Dollar seines Privatvermögens die Computerfirma mit dem symbolischen Namen NeXT. Der Sitz der Firma war ebenfalls das Silicon Valley. Jobs kaufte ein Jahr später für damals läppische 5 Millionen Dollar die Abteilung für Spezialeffekte von Lucasfilm, gründete daraus ein eigenständiges Unternehmen und nannte es Pixar. Noch heute ist Pixar durch Filme wie Toy Stoy, Findet Nemo und Co weltbekannt und spielt mit die animierten Filme Millionen, wenn nicht gar Milliarden Dollar ein.

Der Family Man Jobs

Auch privat ging es in Jobs Leben heiß her. Seine Adoptivmutter Clara starb und Steve begab sich auf die Suche nach seiner leiblichen Mutter. Als er diese fand, lernte er natürlich auch seine jüngere Schwester Mona kennen mit welcher ihm später eine tiefe Freundschaft verband. Steve war gerührt und fasziniert, dass auch Mona als Autorin so künstlerisch begabt war wie er. In Sachen Frauen war Steve von 1985 bis 1989 mit Tina Redse glücklich in einer spannenden und turbulenten Beziehung, wie er es später schilderte. Seine Schwester Mona schrieb sogar ein Buch, in der die Hauptdarsteller Tina & Steve verkörperten. Steve sagte, dass diese Phase seines Lebens die kreativste und glücklichste überhaupt war, da er auch andere Dinge außer sein Unternehmen im Kopf hatte. 1989 trennte sich das Paar, wohl auch aufgrund mangelnder Zeit, welche sie miteinander verbrachten. Steve sollte Tina nie vergessen und vermisste sie auch noch bis zu seinem Tod ab und an, wie er zugab.

Doch es musste weitergehen und so kam es, dass Steve sich auf den ersten Blick in eine junge Studentin namens Laurene Powell verliebte, als er einen Vortag an der Stanford Universität hielt. Ein gutes Jahr später im März 1991 heirateten die beiden schließlich im Yosemite National Park. Steve war wie die meisten Kalifornier sehr mit seiner Umwelt verbunden. Getraut wurden sie von Steves Zen Guru. Reed Jobs wurde im darauffolgenden Jahr als erstes gemeinsames Kind geboren. Steve und er hatten eine sehr innige Beziehung zueinander und der junge Reed hat den Ehrgeiz seines Vaters geerbt, sowie die sympathische Ausstrahlung seiner Mutter. In der Biographie gibt Steve preis, dass ihm als der Krebs diagnostiziert wurde und er mit seine Rechnung mit Gott, oder „was auch immer“ machte, nur ein Gedanke kam: „Ich möchte so lange leben bis Reed seinen Abschluss macht!“

Als Reed erfahren hatte, dass sein Vater am Krebs erkrankt ist, entschloss er sich, sein berufliches Leben der Krebsforschung zu widmen. Er beginnt in diesem Jahr 2012 sein Studium in Stanford. Erin Jobs ist die erste Tochter des Paares. Sie wurde 1995 geboren und Isaacson beschreibt sie in seinem Buch als einfühlsames Mädchen, das manchmal nicht genau wusste, wie sie ihren weltberühmten Vater handhaben sollte.

Auch sie selbst äußerte sich Isaacson gegenüber: „Klar wünschte ich mir manchmal, dass mein Vater mehr Zeit gehabt hätte. Doch das was er in seinem Job machte war cool und so war es für mich vollkommen in Ordnung.“ Die jüngste des Trio, Eve Jobs ist 1998 geboren und ein kleiner Wirbelwind. Steves Biographie verrät, dass Eve es gerne mit ihrem Vater aufnahm. Sie hat einen sehr starken Willen und scheute sich nicht mit ihrem Vater in Verhandlung zu treten. Und manchmal gewann sie diese Diskussionen auch. Er sagte, dass sie wie eine Pistole sei und sie von allen Kindern, welche er erlebt hatte es immer schaffte ihren Kopf durchzusetzen. Das sei wohl die Retourkutsche auf seine Kindheit lachte er. Steve meinte: „Eve ist diejenige, die Apple eines Tages führen wird. Natürlich nur, falls sie nicht Präsidentin der Vereinigten Staaten von Amerika wird.“

Seine letzten Jahre

Die letzten Jahre nach Jobs Rückkehr zu Apple, die Kooperation mit Microsoft und die Errungenschaften der letzten Jahre sind uns allen bekannt. Die Vorstellung des iPhone hatte damals die Welt verändert und heute hat fast jeder ein Exemplar! Bevor es von Apple selbst gebaut wurde versuchte Jobs die Kombination eines Motorola Telefons mit gleichzeitigen Musikeigenschaften des iPods. Als die Testläufe scheiterten meinte er nur: „Wir verschwenden unsere Zeit nicht mit lächerlichen Firmen wie Motorola – wir bauen es selbst!“ Als er das iPhone der Welt präsentierte sagte er kurz darauf: „Das iPhone ist fünf Jahre weiter als das was alle anderen haben. Wenn wir nun nichts mehr kreieren würden, hätten wir fünf Jahre lang die Nase vorn.“ Seine innovativen Ideen und sein ungetrübter Unternehmersinn bleiben unvergessen.

Er kämpfte sieben Jahre lang bis zum letzten Atemzug gegen den Bauchspeicheldrüsenkrebs, der ihn trotz seiner gesunden Ernährung und mehreren Fastenkuren, die er jährlich pflegte, befiel. Als der Krebs im Oktober 2003 bei einer Routine Untersuchung diagnostiziert wurde war das natürlich ein unfassbarer Schock für Steve. Er sagte: „Als der Scan um 7:30 morgens den Tumor eindeutig zeigte, wusste ich nicht einmal was eine Bauchspeicheldrüse war. Die Ärzte erzählten mir, dass diese Art von Krebs unheilbar sei und ich mich darauf einstellen musste in drei bis sechs Monaten zu sterben.“

Am gleichen Abend wurden Gewebeproben entnommen, die zeigten, dass Steves Tumor von seltener Substanz war. Nachdem sie den Tumor heraus geholt hatten ging es ihm vorerst besser. In seiner schon erwähnten weltberühmten Stanford Rede sagte er darüber: „Niemand will sterben. Nicht einmal die Menschen die in den Himmel wollen möchten sterben. Dennoch ist der Tod das Ziel im Leben, welches wir alle gemeinsam haben. Der Tod ist wohl die beste Erfindung des Lebens, denn er schafft das Alte weg und macht Platz für das Neue!“ Mehrere Operationen haben Jobs etwas Aufschub gewährt und sein Leben, um ein paar Jahre verlängert. So konnte er bei Apple seine Übergabe regeln und noch eine glückliche Zeit mit seiner Familie verbringen. Als Legende wird er weiterleben.


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