Das 10 Millionen Dollar teure Labor, in dem iPhones geknackt werden

Alexander Trust, den 21. Januar 2020
iPhone 6 schwarz (Touch ID und Lightning)
iPhone 6 schwarz (Touch ID und Lightning), Bild: CC0

In Manhattan gibt es ein Labor, in dem iPhones gehackt werden.

Es kostete 10 Millionen US-Dollar. Der Staatsanwalt ließ es bauen. Es beherbergt neben vielen technischen Spielereien vor allem viele IT-Spezialisten.

10 Millionen Dollar teures Labor

Fast Company berichtet über ein ultra-technisches Labor in Manhattan. Staatsanwalt Cy Vance Junior ließ das Labor dort für rund 10 Millionen US-Dollar bauen.

Dem Bericht zufolge enthält das Labor immense Technik. Darin arbeiten zudem viele IT-Experten, von denen einige ehemalige Militärs sind.

Das Labor verfügt über eine Kammer, die die Kommunikation der Geräte unterbricht. Diese Vorkehrung dient dazu, zu verhindern, dass Nutzer aus der Ferne die iPhones womöglich löschen.

Supercomputer knackt Passwörter

26 Millionen zufällige Passwörter in der „Sekunde“ erstellt ein Supercomputer, den es in diesem Labor gibt.

Ein Roboter ist in der Lage Speicherchips von den Mainboards von iPhones zu entfernen, ohne Hitze. Darüber hinaus gibt es Werkzeug, um „kaputte“ iPhones zu reparieren, auf denen möglicherweise Daten vorhanden sind.

Laut Fast Company befinden sich „momentan“ mehrere tausend iPhones in dem Labor. Viele davon sind an Computer angeschlossen, die versuchen, die Passwörter zu entschlüsseln. Für ein Gerät probiert man mitunter mehrere zehntausend unterschiedliche Zahlenkombinationen, ehe der Zugriff gelingt.

Erfolgsquote 50+ Prozent

Von den Smartphones, die in dem Labor des Staatsanwalts landen, seien 82 Prozent verschlüsselt. Davon könnten die IT-Spezialisten mit passendem zeitlichen Aufwand am Ende leider nur rund die Hälfte entsperren.

Der Staatsanwalt aus Manhattan ist ein Gegner von Apples Firmenpolitik. Er wirbt für die Einführung von Gesetzen, die die Verschlüsselung von Daten erschweren oder verbieten sollen. Strafverfolgungsbehörden machte man es unnötig schwer. Er sieht Apple und Google über dem Gesetz stehen.

„That’s not their call. And it’s not their call because there’s something bigger here at issue rather than their individual determination of where to balance privacy and public safety. What’s bigger is you’ve got victims and you’ve got a law enforcement community who have strong imperatives that should be recognized and balanced equally with the subject decision-makers by the heads of Apple and Google.” (Cy Vance Jr.)

iPhones entsperren wird immer schwieriger

Obwohl die Prozesse in dem Labor weitgehend automatisiert werden, gibt es Fälle, in denen andere Verfahren zur Anwendung kommen. Wenn Sicherheitslücken entdecken und „verkauft“ werden, wird abgewogen, ob die Kosten den Nutzen rechtfertigen.

Doch Apples stetige Betriebssystem-Updates machen den Behördenmitarbeitern immer mehr Probleme. Es wird sukzessive schwieriger und bedarf immer mehr Aufwand, um die Geräte zu entsperren.


Ähnliche Nachrichten

Zugehörige Produkte