Datenschutz bei WhatsApp: Bundesminister und Bundesbehörden dürfen Messenger nicht nutzen

Alexander Trust, den 18. Mai 2020
WhatsApp auf dem iPhone
WhatsApp auf dem iPhone, Bild: CC0

Der Datenschutzbeauftragte des Bundes, Ulrich Kelber, erzählte dem Handelsblatt, dass er Bundesbehörden und den Ministern untersagt, den Facebook-Messenger WhatsApp einzusetzen. Dieser übermittle bei jeder Konversation Metadaten an den Betreiber.

In den Ministerien sei vor allem derzeit, wegen der Coronavirus-Pandemie, die Nutzung von WhatsApp betrieben worden. Doch der Messenger würde trotz verschlüsselter Kommunikation bei jedem Gespräche Metadaten an die Betreiber schicken. Diese würden die Anbieter sammeln und zu den „Profilen“ hinzufügen, die sie von den Nutzern sowieso anlegen.

Kelber betont im Gespräch mit dem Handelsblatt, dass gerade die Bundesminister eine Vorbildfunktion hätten und außerdem die geltenden Gesetze einhalten sollten.

Wie viel weiß Facebook?

Kelber „spekuliert“, dass WhatsApp die Metadaten sammele, und aber später auch an Facebook weitergebe. Bei den Metadaten, von denen er spricht, handelt es sich wohl um IP-Adressen und Aufenthaltsorte.

WhatsApp kommentierte die Vorwürfe des Bundesdatenschutzbeauftragten. Zum einen würde man keine Daten an Facebook weiterleiten. Zum anderen betonte man noch einmal, dass weder WhatsApp noch Facebook die Nachrichten der Nutzer wegen der eingesetzten Verschlüsselung lesen könnten. Lediglich die beteiligten Gesprächspartner könnten dies.


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