Test: 007 Legends für PlayStation 3 ist mehr schlecht als recht

Sven Aumiller, den 29. Oktober 2012
007 Legends
007 Legends

James Bond – veröffentlicht als Videospielfigur von Activision, dem Studio mit dem meisten Einfluss, wenn es um Shooter geht – im Grunde konnte man kaum etwas falsch machen. Und doch hat man es geschafft. 007 Legends soll 6 Bond-Klassiker in einem Videospiel an PlayStation 3, Xbox 360 und PC vereinen – und macht hierbei alles falsch, was ein modernes Spiel so falsch machen kann. Mehr dazu in meinem Review.

Eigentlich ist der Publisher Activision ein Anzeichen für respektable Qualität. Gut, von einigen Werken, inkl. den neueren CoD-Spielen kann man halten was man will, doch auch Geheimtipps wie „Singularity“ kommen von dort. Und nun ist 007 Legends da.

Steinzeit-Techniken

Gute Grafik kommt sowieso eher aus dem Entwicklerhaus DICE, doch was 007 Legends uns bietet, wird bereits von CoD Modern Warfare getoppt. Eine veraltete Grafik-Engine und nicht vorhandene Texturen prägen das Spielerlebnis.
Die Sounds und der Soundtrack passen sich ideal an. Egal, ob man ein MG, eine Pistole oder eine Schrotflinte bedient, es klingt alles nach Farbpistolen vom Paintball-Verein.

Story und Gameplay

Im neuen James-Bond-Kinofilm „Skyfall“ stürzt sich Daniel Craig in einen Kampf auf dem Dach eines Zuges. Mit dieser Sequenz beginnt das Desaster im Spiel – Bond fällt und „träumt“ nun von seinen alten Fällen.

In sechs berühmte Filmszenen aus einzelnen Teilen der Blockbuster-Serie wird man nun hineingeworfen. Eine einzige Baller-Arie beginnt. Zuerst durch einen Schneeplatz, nur mit einer Pistole bewaffnet. Bereits zu diesem Zeitpunkt fällt einem die KI negativ auf. Ducken ist den virtuellen Gegnern fremd, so sind die Köpfe von ein leichtes Ziel. Kein Stück weit entsteht Spannung, wenn die Hälfte der Widersacher einfach nur herumsteht, und die andere völlig unverständlich konsequent an der Spielfigur vorbeirennt.

Prinzipiell sieht die Map, auf der man spielt, sehr gut aus. Es gilt also: Wenn man das Spiel etwas später veröffentlicht hätte und noch an den gröbsten Zügen arbeiten hätte können, wäre es nicht komplett verloren. Doch offensichtlich wollte man auf den Hype des neuen Films aufspringen.

Quicktime

Weiter angekommen in einer Art Funkzentrale, muss man sich durch ein Quick-Time-Event in ein System einhacken. Diese Events sind zwar kinderleicht zu managen, doch eine willkommene Abwechslung zum monotonen Geballer.
Das Gameplay allerdings wirkt in der Summe langweilig. Komplett untypisch für Activision-Games, schließlich stehen solche eher für geballte Action. 007 Legends hingegen zieht sich wie ein Kaugummi in die Länge. Kaum Spannung kommt auf.

Ladezeiten

Bei mir hält nur eines das Adrenalin hoch beim Zocken dieses Spiels, der Wunsch bitte nicht sterben zu müssen. Und zwar aus einem ganz pragmatischem Grund, weil ich nicht wieder diese Ladezeiten über mich ergehen lassen will. An einer Ladestelle habe ich utopische 46 Sekunden Ladezeit gemessen.

Fazit

Ich spreche sehr ungern den Tipp „Nicht kaufen“ aus, weil ich mir immer überlege, ob mir nur persönlich dieses Game nicht taugt und einer anderen Gruppe von Spielern das vielleicht gefällt, was sie dort spielen.
Man geht nicht zu weit, wenn man meiner Meinung nach von 007 Legends als einem Totalausfall spricht. Weder Grafik, Sound, Atmosphäre noch Spielspaß kommen auf. Lediglich Quick-Time-Events halten den Spieler ein wenig bei der Stange. Ansonsten ist das „Spielvergnügen“ geprägt von langatmigen Kämpfen auf schönen Maps, die man viel besser hätte umsetzen können. Unser Tipp: Finger weg von 007 Legends und lieber die grandiosen Filme genießen!


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Testergebnis

URS: 3 von 10
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